Lithopädion beim Huhn
Aktualisiert: 26.11.2025
Bei Hühnern kann es in sehr seltenen Fällen zur Bildung eines Lithopädions kommen. Dieser Zustand entsteht, wenn eine unbefruchtete Eizelle nicht vom Eileiter aufgenommen wird, abstirbt und anschließend vom Körper mit Kalk umhüllt wird. Solche ungewöhnlichen „Eier“ stammen oft von älteren Hennen, die normalerweise keine gewöhnlichen Eier mehr legen können. Die winzigen, vollständig verkalkten Eier sind tatsächlich versteinert.
Ein solches seltenes Phänomen wird bei Säugetieren Lithopädion genannt; beim Menschen ist es auch als Steinkind bekannt. Kann beispielsweise eine befruchtete Eizelle nicht im Eileiter aufgefangen werden und gelangt stattdessen in die Bauchhöhle, könnte sie sich dort einnisten, doch aufgrund fehlender Nährstoffe entwickelt sich kein lebensfähiger Embryo. Der abgestorbene Embryo muss meist operativ entfernt werden. In Ausnahmefällen umschließt der Körper das abgestorbene Gewebe mit Kalk (Calciumkarbonat) und schützt so vor einer möglichen Vergiftung durch Zersetzung.
Verkalktes Hühnerei
Auch bei Hühnern gelangen manchmal befruchtete Zellen in die Bauchhöhle, sterben früh ab und werden dann vom Körper resorbiert. Da Hühner jedoch keine Säugetiere sind, sterben meist einzelne Eizellen ab und werden in den hinteren Bereich des Eileiters transportiert. Im sogenannten Eihalter bekommen diese Eier eine besonders dicke Kalkschale. Wahrscheinlich erkennt der Körper das abgestorbene Ei als gesundheitliches Risiko und neutralisiert es durch Verkalkung. Nach einiger Zeit wird dieses versteinerte Mini-Ei schließlich gelegt und aus dem Körper ausgeschieden.
Andi Haller